Der Cape Range National Park liegt ca. 50 km westlich von Exmouth an der Westküste in Australien. Mit 506 km² ist dieser zwar nicht besonders groß, aber hier gilt definitiv: klein, aber fein. Denn neben Steppen- und Graslandschaft, Mangroven und riesigen Termitenhügel hat der Cape Range National Park den Ningaloo Marine Park vor der Tür. Und das bedeutet: er ist das Schnorchel- und Strandparadies schlechthin. Wir als Unterwasser-Fans waren dort auch Tauchen und wir haben noch nie so viele Fische, Haie, Schildkröten und Rochen an einem Ort gesehen… aber eins nach dem anderen…
Wir brechen morgens von Coral Bay auf Richtung Exmouth. Die Fahrt dauert gar nicht lange und nach zwei Stunden sind wir schon dort. Auf dem Weg kommen wir an Unmengen von Termitenhügeln vorbei und wir haben sogar das Glück Emus aus dem Auto zu entdecken! Exmouth ist winzig und wir finden schnell einen Campingplatz. Wir checken auf dem Cape Holiday Park* ein und staunen nicht schlecht: hier wimmelt es von Kakadus! Wir sind ganz entzückt und schießen natürlich Hunderte von Fotos. Der Campingplatz an sich ist richtig toll: überall stehen Palmen, die Anlage ist total weitläufig, die Waschräume sind sauber und tiptop in Ordnung, die Stellplätze sind schön groß und es gibt sogar einen Pool! Der Pool ist angelegt wie eine kleine Grotte, sehr niedlich! Ach ja, es sind übrigens über 40 Grad, deshalb freuen wir uns wie bolle über den Pool. Ein sehr guter Start für den Cape Range National Park!
Da unsere Vorräte alle aufgebraucht sind, machen wir uns auf und gehen erstmal einkaufen. Im Ort gönnen wir uns zum Mittag ein Eis und zum Nachtisch gibt es eine Wassermelone. Eis, weil es einfach so heiss ist, dass wir gar keinen richtigen Appetit haben und die Wassermelone, um etwas Flüssigkeit zu uns zu nehmen… Den Rest Tages verbringen wir am Pool. Ja, richtig gelesen. Keine weitere Erkundungstour. Wir legen uns ganz faul an den Pool. Es ist einfach verdammt heiß und das kühle Nass zu verlockend… Abends schmeißen wir uns nur ein Steak und einen Veggie-Burger in die Pfanne und dann fallen wir auch schon ins Bett.
Der nächste Morgen beginnt ziemlich laut. Nun sind wir nicht mehr ganz so entzückt von den Kakadus. Boah, machen die ein Krach! Und Langschläfer sind das leider auch nicht. Wenigstens ist es frühmorgens noch nicht ganz so heiß. Also raus aus den Federn und Frühstück machen. Die Kakadus leisten uns übrigens Gesellschaft und wollen etwas von unseren Brötchen abhaben. Na gut, wir finden sie wieder süß und sind ganz hin und weg… Für heute steht die Erkundung des Cape Range National Parks an.
Bevor wir in den Park fahren holen wir uns beim Tauchshop im Ort Flossen und Tipps, wo es sich denn am Besten schnorcheln lässt. Taucherbrille, Schnorchel und Neoprenanzug haben wir selber mit dabei. Und dann geht es los! Da wir uns den WA Holiday Pass geholt haben, müssen wir auch im Cape Range National Park nichts bezahlen. Sonst kostet der Parkeintritt AUD 13 pro Fahrzeug (ca. EUR 8,20). Unser erster Stopp:
Oyster Stacks
Den Schnorchel-Spot hat uns die nette Dame im Tauchshop empfohlen. Wichtig zu wissen: check vorher unbedingt, wann hier Flut ist. Ansonsten wird es nämlich schwierig bis gar unmöglich ins Wasser zu kommen. Hier gibt es keinen typischen Sandstrand, Oyster Stacks besteht überwiegend aus Felsen, alten Korallen und Muscheln. Falls du empfindliche Füße hast, solltest du dir auf jeden Fall Wasserschuhe mitnehmen.
Die Landschaf sieht großartig aus: rote Felsen treffen auf türkisfarbenes Meer. Es ist wunderschön hier. Wir verstauen unsere Sachen wind- und sichtgeschützt an einem trockenem Plätzchen zwischen den Felsen und stapfen dann ins Wasser. Ein Tipp: die Flossen erst im Wasser anziehen. Und dann rückwärts gehen… geht um einiges einfacher! Wir schnorcheln los und sehen so viele tolle Sachen! Und das, obwohl wir noch nicht einmal weit rausgeschwommen sind. Seesterne, Seegurken, Muscheln, Wimpelfische, einen australischen Nemo, einen Kofferfisch und sogar ein Papageifisch! Das ist doch mal ein super Start im Cape Range NP!
Nächster Stopp:
Turquoise Bay
Wir kommen an der Turquoise Bay an und wissen nun, warum der Cape Range National Park ein Strandparadies sein soll. Der Strand hier sieht aus wie auf einer Postkarte und hat es auf unsere Top-Strände-Liste in Australien geschafft. Der Sand ist strahlend weiß, das Wasser ist kristallklar und schimmert in den allerschönsten Türkis- und Blautönen. Wow, was für eine Schönheit! Wir schlendern an dem seichten Wasser entlang und genießen einfach die Aussicht. Lange bleiben wir nicht in der prallen Sonne, es ist nämlich schon wieder ganz schön heiß. Ein Schattenplätzchen sucht man hier übrigens vergebens, der Strand ist nämlich von Busch- und Graslandschaft umgeben. Keine Bäume. Der Magen knurrt eh, daher suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, um eine Lunchpause einzulegen. Das ist mit unserem Camper schnell gefunden und wir genießen in völliger Ruhe und bei knapp 40 Grad im Schatten unser Mittagessen.
Lakeside und T-Bone
Gestärkt und schwitzend fahren wir weiter. Nächster halt im Cape Range National Park ist die Lakeside/ T-Bone Site. Wir wollen nochmal schnorcheln gehen! Der Strand ist hier ebenfalls ein echter Hingucker. Weißer Pulversand und das Wasser sieht einfach nur traumhaft aus! Wir zwängen uns wieder in unsere Neoprenanzüge, Brille auf, Flossen an und ab ins Wasser. Achso, falls du dich fragst, warum wir bei der Hitze Neoprenanzüge tragen: als Sonnenschutz. Im Wasser merken wir, dass die Strömung hier ganz schön stark ist. Sogar so stark, dass es uns beim Einstieg ins Wasser die Füße wegzieht… Wir haben ja Flossen an, wird also schon gehen und nicht ganz zu anstrengend werden. Vom Strand aus sehen wir einen Felsen etwas weiter draußen, bis dahin wollen wir schnorcheln und dann wieder zurück.
Während wir so rumschnorcheln, begegnen uns wieder jede Menge Fische: Wimpelfische, ein besonders hübscher Picasso-Drücker, weitere Drückerfische und unser absolutes Highlight: ein Blaupunkt-Rochen! Wir sind so fasziniert, dass wir ganz vergessen zwischendurch hochzuschauen, ob wir überhaupt noch Richtung Felsen unterwegs sind. Tja… irgendwie sind wir überall nur nicht in Richtung Felsen unterwegs. Ups, die Strömung ist doch ganz schön stark und nicht wirklich kalkulierbar. Wir kriegen ein bißchen Muffensausen und schwimmen zum Strand zurück. Wieder an Land angekommen müssen wir ein ganz schönes Stück zurücklaufen. Im Neoprenanzug…
Puuhhh, wir überlegen kurz, was wohl schlimmer ist: Hitzschlag oder Sonnenbrand. Es ist einfach nur super heiß! Wir springen immer wieder ins Wasser, um uns abzukühlen, was den Rückweg zum Camper natürlich um einiges verlängert. Am Camper angekommen haben wir den Schreck mit der Strömung verdaut und realisieren jetzt erst so richtig, dass wir einen Blaupunkt-Rochen gesehen haben! Was für ein schönes Erlebnis!
Da wir uns in Exmouth selber auch noch ein bisschen umschauen wollen, machen wir uns wieder auf den Weg zum Campingplatz. Und schau mal an, auf dem Rückweg entdecken wir sogar den Leuchtturm!
Exmouth
Und dafür leihen wir uns Fahrräder. Schräg gegenüber vom Campingplatz gibt es ein Fahrrad-Verleih. Wir wollen am Strand entlang Richtung Zentrum fahren. Die Sonne brennt übrigens immernoch unerbittlich bei angenehmen 40 Grad im Schatten. Wir radeln los. Es fühlt sich so an als ob jemand mit einem Fön direkt die Luft in unsere Gesichter bläst. Was für eine bescheuerte Idee bei der Hitze rumzuradeln! Aber wir sind ja hart im Nehmen. Bezahlt haben wir ja schließlich auch schon. Wir radeln also tapfer am Strand entlang. Und das circa drei Minuten lang, dann steigen wir ab und springen ins Meer. Das ist einfach zu anstrengend! Selbst das schnorcheln im Cape Range NP war nicht so anstrengend!
Da wir in einer Minute wieder getrocknet sind, steigen wir wieder auf die Räder und fahren aber auf der Straße Richtung Zentrum. Dort angekommen holen wir uns im Supermarkt erst mal etwas neues zu trinken und ein Eis. Boah, wir sind fix und foxi. Nachdem wir unser Eis aufgeschleckt haben, geben wir doch auf und radeln wieder zurück zum Campingplatz. In den Schatten. An den Pool… Also so spannend ist Exmouth ja auch nicht, dass man Stunden damit verbringen kann, irgendwelche Dinge zu erkunden 😉
Tauchen im Ningaloo Marine Park
Am nächsten Tag stehen wir zeitgleich mit den Kakadus auf: heute geht es zum Tauchen am Ningaloo Reef! Die Tauchgänge haben wir bei Ningaloo Whaleshark’n’Dive gebucht: ein super nettes und kompetentes Team, können wir also weiterempfehlen. Wir tauchen am Navy Pier. Der Tauchplatz befindet sich auf einem Militärstützpunkt und als wir dort mit dem Tauch-Bus ankommen, werden wir schärfer gefilzt als beim Zoll am Flughafen. Auch wichtig zu wissen: nimm deinen Ausweis mit, sonst erhältst du keinen Zutritt auf das Gelände! Fotos dürfen wir auch nur in Richtung Meer machen und nicht in Richtung des Stützpunktes. Mmh, wir wollen nur tauchen und uns die Fische angucken… egal, der Check verläuft reibungslos und nach einer kurzen Weiterfahrt kommen wir auch schon am Pier an.
Nach einem kurzen Briefing dürfen wir direkt vom Pier ins Wasser springen. Und kaum sind wir abgetaucht, sind wir total von den Socken: Fische, Fische, überall sind Fische! Es ist großartig! Unser Tauchguide entdeckt einen Teppich-Hai (Wobbegong) und wir können unser Glück kaum fassen. So einen Hai haben wir noch nie gesehen! An uns schwimmen Schwärme von Wimpelfischen, Falterfischen, Lippfische, Kaiserfische und ein weiteres Highlight: ein Riesenbarsch! Und der ist gewaltig! Vor diesem hat man uns vor dem Tauchgang „gewarnt“. Der Riesenbarsch ist nämlich sehr neugierig und begutachtet Taucher auch gerne mal aus nächster Nähe. Er ist aber harmlos und einfach nur aufgrund seiner Größe recht respekteinflößend. Wir können uns an dieser Fischvielfalt kaum satt sehen, aber leider ist irgendwann unsere Sauerstoff-Flasche leer. Zum Glück gibt es noch einen zweiten Tauchgang.
Und dieser wird tatsächlich noch von dem ersten getoppt. Neben den unzählig bunten Fischen, entdecken wir am Grund Weiß- und Schwarzspitzenhaie. Was für wunderschöne Tiere! Und als ob das nicht schon genug an Meeresbewohner-Begegnungen wäre, kommt auch noch eine Riesenschildkröte vorbeigeschwommen! Wir sind überwältigt und überglücklich! Was für ein Wahnsinns Tauchgang!
Den Abend lassen wir schön auf dem Campingplatz mit einem BBQ ausklingen und reden noch bis spät in die Nacht über das Erlebte und Gesehene…
Unser Fazit für den Cape Range National Park
Reisezeit: Februar
Dauer: 3 Tage
Wir haben drei ganz wundervolle Tage in Exmouth und im Cape Range National Park verbracht. Der Nationalpark hat es auch auf unsere Highlight-Liste für die Westküste geschafft. Obwohl wir das nächste Mal definitiv nicht im absoluten Hochsommer dort hin fahren würden. Das war doch schon sehr heiß und anstrengend. Wir sind voll begeistert, aber wir sind auch absolute Strand- und Unterwasser-Fans. Du kannst im Park zwar auch wandern gehen, aber die Highlights liegen schon an den Stränden und unter Wasser. Wenn du einsame, traumhaft schöne Strände liebst und auch noch gerne schnorchelst bzw. tauchst, solltest du dem Cape Range Nationalpark auf jeden Fall einen Besuch abstatten!
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