Hyden – ein verschlafenes „Städtchen“ im Outback von Western Australia.
Schon mal gehört? Wir auch nicht.
Wave Rock
Es gibt eigentlich auch nur eine Sache, die man dort machen kann: den Wave Rock bestaunen. Ein faszinierendes Ergebnis der Natur: ein riesengroßer Fels, 15 m hoch und 115 m lang, der in angeblich 2,7 Milliarden Jahren durch Wind und Wetter so geformt wurde, dass er wie eine riesengroße Welle aussieht.
Hört sich gut an? Fanden wir ach, also nix wie hin… Google befragt, wo das denn überhaupt ist: knapp 340 km westlich von Perth, also gute vier Autostunden.
Wir waren gerade auf dem Rückweg von Esperance Richtung Perth und sind eh mehr oder weniger daran vorbeigefahren. Wir hatten erst vor, hier eine Nacht zu verbringen, aber da man hier wirklich GAR NICHTS machen kann, außer die riesige Gesteinsformation zu bestaunen, haben wir uns schnell dagegen entschieden und sind weiter nach Perth gefahren. Die Strecke Esperance – Perth mit Pause in Hyden ist locker an einem Tag zu schaffen.
Zurück aber zu dem Naturwunder:
Wie befürchtet ist Hyden tatsächlich ein kleines Kaff: alles ist auf die Hauptattraktion Wave Rock fokussiert. Sonst haben wir noch eine Tankstelle, einen Campingplatz, ein Hotel, einen Tierpark, einen „Supermarkt“ und ein Café entdeckt.
Wir parken am Supermarkt und lösen dort auch unser Parkticket, sozusagen den Eintrittspreis in Höhe von AUD 10. Und schon geht es los… ist das eigentlich ein westaustralisches Phänomen oder liegt es an der Jahreszeit? FLIEGEN! Überall sind diese absolut nervigen Fliegen, die größten Spaß daran haben, in alle zu erreichbaren Körperöffnungen zu fliegen: Nase, Mund, Ohren. NERVIG!!!
Der Wave Rock ist wirklich faszinierend, wir sind immer wieder erstaunt, was die Natur so zu Stande bringen kann. Wir gehen einmal um die Welle herum, machen dabei natürlich die obligatorischen Surfer-Fotos. Rauf geht es über eine Stahltreppe, oben angekommen kann man quasi auf der Welle entlanggehen und hat einen echt großartigen Ausblick. Wir drehen eine kleine Runde und sind uns einig, dass wir alles Nötige gesehen haben. Wie kommen wir am schnellsten wieder zum Parkplatz? Richtig, einfach die Welle auf dem äußerst gut ausgeschilderten „Weg“ wieder runterklettern. Wir lachen uns schlapp: ansonsten ist alles verboten, abgesperrt oder gesichert in Australien, aber hier darf man todesmutig einfach runterrutschen!
Es gibt auch noch einen etwas längeren Walk, der dann wieder via Treppe runter Richtung Parkplatz geht. Das sparen wir uns aber, siehe oben geschildertes Fliegenproblem.
Wir waren ca. eine Stunde dort, haben auch noch einen Flatwhite in dem Café getrunken, das übrigens echt eine kleine Kaffeepause Wert ist. Drinnen gibt es einen Touri-Shop und das Lace Museum mit Dingen und Kleidern aus vergangenen Epochen (kostet Extra-Eintritt).
Kleiner Tipp: Kaffee auf der Terrasse trinken, super niedlich eingerichtet und man blickt auf einen kleinen Teich mit Schwänen. Und die Terrasse ist durch ein riesiges Fliegengitter fliegensicher!
Wir sind uns einig: sehr faszinierend und imposant, aber extra vier Stunden one way um sich einen Felsen anzuschauen? Wir sagen definitiv nein. Wären wir auf unserem Weg Esperance – Perth nicht eh am Wave Rock vorbeigekommen, hätten wir die Strecke nicht extra auf uns genommen!