Wenn du an die Westküste von Australien reist und unbedingt Koalas sehen möchtest, dann ist der Yanchep Nationalpark genau das Richtige für dich!
Der Park und die Koalas
Der Yanchep Nationalpark liegt ca. eine Autostunde nördlich von Perth und du kannst hier folgendes bewundern: Koalas, das Western Grey Känguru, den Ameisenigel und jede Menge Reptilien und bunte, schöne Vogelarten.
Vielleicht vorab ein kleiner Hinweis: die Koalas leben hier nicht ganz in freier Wildbahn, sondern haben einen abgetrennten, eingezäunten Teil in dem Nationalpark erhalten. Uns hat es nicht gestört, das „Gehege“ ist so konzipiert, dass die Koalas es bei Nichtgefallen rein theoretisch auch verlassen könnten.
Im Yanchep Nationalpark kann man aber nicht nur die australische Tierwelt bestaunen, der Park eignet sich auch hervorragend für Wanderungen. Von einem schönen Spaziergang bis zu Mehrtagestouren ist alles dabei. Alle starten direkt am Visitor Centre. Auch drei Höhlen kann man hier besichtigen, allerdings nur mit einer gebuchten Tour.
Wir haben einen Tagesausflug in den Yanchep Nationalpark gemacht. Wir waren morgens gegen neun Uhr da und hatten das Glück am Visitor Centre jede Menge Gelbwangen-Kakadus zu sehen. Danach sind wir gleich zu den Koalas und konnten diese putzigen Kerlchen aus der Nähe betrachten. Einer war sogar wach, offensichtlich zwar völlig stoned von den Eukalyptus-Blättern, hat dafür aber ein tolles Fotomotiv abgegeben. Nach dem wir uns an den Koalas satt gesehen haben, sind wir los, um den Park via Wanderweg zu erkunden.
Die Wanderung
Nach kurzem Studium der Park-Karte haben wir uns für den Ghost-House Trail entschieden. 12,4 km einmal in die Runde durch Sumpfland und Wälder und natürlich am Ghost-House vorbei. Start und Ziel ist am McNess Visitor Centre, wir entscheiden uns im Uhrzeigersinn zu gehen.
Der Weg führt uns direkt am See LochMcNess vorbei und geht dann durch Buschland und ein Waldstückchen. Als wir den Wald verlassen, wandern wir durch die angepriesene Sumpflandschaft. Wir waren Anfang Mai, also im australischen Herbst, dort und konnten die Sumpflandschaft leider nur erahnen. Trotzdem finden wir den Weg wirklich schön, man kann ganz entspannt die Ruhe und die Natur genießen. Nach ungefähr der Hälfte des Weges kommen wir am Shapcotts Campingplatz vorbei. Vorher entdecken wir noch das absolut nicht spektakuläre Ghost-House, dem der Weg wohl seinen Namen verdankt. Am Campingplatz machen wir Rast und genießen unsere Lunchpause unter riesigen Eukalyptus-Bäumen, den sogenannten Tuarts (die kommen nur hier und südlich von Adelaide in Südaustralien vor!). Wir sind die einzigen hier und so haben wir die Picknick-Tische nur für uns und lassen uns sogar etwas die Sonne auf den Bauch scheinen.
Weiter geht es wieder durch Buschland. Wir genießen die Ruhe und den schönen Weg und siehe da: zweimal treffen wir auf das Western-Grey Känguru! Die sind sogar so zutraulich, dass sie unser Fotoshooting ganz geduldig ertragen und wir tolle Bilder machen können! Dann kommen wir am Golfplatz an (jaaa, wir gucken auch etwas blöd, ein Golfplatz in einem Nationalpark…) Tja, und dann nimmt die Idylle ein jähes Ende. Ab dem Golfplatz führt der Weg viel über Parkplätze und asphaltierte Wege zurück bis zum Visitor Centre. Wir sind etwas enttäuscht, lassen uns die Laune aber nicht verderben.
Wir haben uns Sachen zum Grillen mitgebracht und lassen den Tag mit einem BBQ an der Lakeview picnic area ausklingen. Super schön: Raben, Flötenvögel (Magpie) und sogar zwei Ringsittiche (ring-neck parrots) leisten uns Gesellschaft und hoffen inständig etwas von unseren Burgern abzubekommen. Vollgefuttert beschließen wir nochmal bei den Koalas vorbeizuschauen. Wieder haben wir Glück: einer ist wach und genießt ebenfalls sein Abendessen. Zurück zum Auto gehen wir nochmal an den Grünflächen am Visitor Centre vorbei und wir trauen unseren Augen kaum: überall und soweit das Auge reicht Kängurus! Wir sind quasi umzingelt. Was für ein schöner Abschluss eines wirklich schönen Tages!
Unser Fazit:
Schwierigkeitsgrad: leicht Länge: 12,4 km (Loop) Dauer: 4-5 Stunden Reisezeit: Februar 2012 und Mitte Mai 2017 (inkl. Wanderung)
Bis auf dieses letzte Stück hat uns der Weg trotzdem gut gefallen. Es gibt keine anstrengenden Passagen, man kann hier ganz entspannt die Ruhe und die Natur genießen und mit etwas Glück auch die Tierwelt.
Da sich der Nationalpark nur eine Stunde nördlich von Perth befindet, kann man ihn prima als Tagesausflug besuchen. Solltest du mit deinem Camper eine Tour an der Westküste planen, dann empfehlen wir ebenfalls einen Stopp. Man muss ja nicht zwingend wandern und die Koalas sind quasi direkt am Parkeingang. Der Yanchep Nationalpark lässt sich also auch prima als Zwischenstopp einschieben!